Freitag, 4. März 2011

Drehbuch für ein Comeback

Zu Guttenberg wird wieder in die deutsche Politik zurückkehren. Dessen kann man sich ziemlich sicher sein, denn es scheint das einzige zu sein, was er gut kann. Was dieses Können bedeutet, dazu komme ich noch später.

Was jetzt gerade angefangen hat, das ist das Äußern von Zweifeln an zu Guttenbergs Fähigkeiten. Ich gebe zu, daß ich mich vorher eigentlich gar nicht sonderlich mit ihm beschäftigt habe, aber ich habe keine Schlagzeile mit Inhalt "Zu Guttenberg ist ein Blender" vor der Affäre gesehen. Während des Aufkommens der Plagiatsaffäre hat man seinen Lebenslauf untersucht, seine berufliche Rolle als "Geschäftsführer" war wohl sehr klein, zwei Praktika wurden zu beruflichen Stationen hochgejazzt, eine Funktion als Freier Journalist ist wohl auch sehr zweifelhaft,. Dann hat er im Laufe der Affäre die Bezeichnung "Prädikatexamen" für seinen ersten Abschluß gelöscht, ein zweites Staatsexamen hat er nicht, er dürfte also z.B. nicht als Anwalt arbeiten. Dann kam heraus, daß er seine Promotion erst durch eine Sondergenehmigung überhaupt starten durfte, und allmählich kommen erste Fragen, ob der Inhalt der zusammenkopierten Arbeit ein "Summa cum laude" wert war. Der Bremer Professor Lescano hat dies als erster gesagt, weitere belegte Kritiken habe ich noch nicht gefunden.

Dann kamen die Zweifel an der Handhabung der Affäre, das souveräne Abstreiten aller VOrwürfe alos "abstrus" am Anfang, das über den vorläufigen Verzicht auf den Titel zur Rückgabe des Titels und schließlich zum Rücktritt führte. An Deutlichkeit nicht zu Übertreffen war die Frage desBayreuther Professors Oliver Lepsius, der sich fragte, wenn zu Guttenberg da nicht gewußt hat, was er getan, an welchen Stellen wußte er es sonst nicht. Das Abschieben der Verantwortung auf andere in der Kundus- und der Gorch-Fock-Affäre, bis hin zur Analyse seiner Rücktrittsrede, in der er auch wieder keinerlei persönliche Verantwortung übernimmt und auch ziemlich wehleidig klingt (die Grenzen meiner Kraft. Vielleicht sollte er mal jemanden fragen, der die BILD-Zeitung gegen sich gehabt hat, wie z.B. den ehemaligen Pro7-Moderator

Jetzt kommt auch Kritik an seinen frühen Festlegungen und seine sprunghaften Rücknahmen dieser Festlegungen ins Gespräch.

In den nächsten Wochen werden sehr wahrscheinlich staatsanwaltliche Ermittlungen gegen ihn aufgenommen werden, deren Ausgang abzuwarten ist, genauso wie die Untersuchungskommission in Bayreuth.

An Talent bleibt also nur die reine Darstellung und Vermittlung dessen, was er vorhat, die Verkaufe seiner Person übrig.

Zu Gutenberg muß also Substanz nachlegen. Mir fällt dazu zuerst eine Möglichkeit ein: Er muß sein 2. Staatsexamen naachmachen. Vorausgesetzt, er wird dazu zugelassen (die nehmen nicht jeden Vorbestraften als Referendar), sollte er sich außerdem eine Universität oder einen Ausbildungsplatz außerhalb Bayerns suchen, um diesen Abschluß zu erlangen. Wenn er das dann schafft, egal mit welcher Note, hat er gezeigt, daß er sich auch mit einer Arbeit auseinandersetzen kann, die ihm nicht sonderlich zusagt.

Sollte er lediglich etwas Zeit vergehen lassen, mit seiner Frau irgendwelche Charity-Bälle aufsuchen und in irgendwelchen Unternehmen als Grüßonkel auftreten, dann werden sich seine Fans vielleicht bei seinem Comeback freuen, aber alle Gegner werden ganz genau und mit größtem Mißtrauen schauen, was er vor hat. In dem Fall sollte er Nägel mit Köpfen machen und mit Thilo Sarrazin zusammen eine Partei gründen.

Keine Kommentare: